Komm, süßer Schlaf – oder: Was hat unser Schlaf mit Selbstliebe zu tun?
Wirklich niemals in meinem Leben hätte ich gedacht, dass ich je um 3 Uhr früh mit dem Laptop im Bett sitzen und über Schlafprobleme schreiben würde. Und doch sitze ich nun da – Dinge ändern sich. Die Welt steht Kopf, oder ist zumindest in eine ziemliche Schräglage gerutscht. Und viel von unserem Gewohnten ist dahin.
Doch was hat sich bei mir persönlich verändert, dass ich nicht mehr schlafen kann? Seit dem zweiten Lockdown ist mein geregelter Tagesrhythmus dahin. Ich lasse meine Gewohnheiten schleifen, immer mehr und mehr. Neben dem steigenden Konsum von Social Media und Netflix fehlt mir und meinem Körper einfach der übliche Tagesablauf.
Ganz ehrlich, die Sache ist die, wir wissen ja meistens was uns schadet, aber auch was uns guttun würde. Dazu kommt natürlich zurzeit auch bei vielen Unsicherheit, egal ob Stress mit Job und Geld oder Sorgen um unsere Liebsten. Das beeinflusst uns natürlich auch. Aber trotzdem, wir sind, was wir aus uns machen!
Wir treffen Entscheidungen, wie wir unsere freie Zeit verbringen – also lasst es uns in die Hand nehmen und Veränderung herbeiführen. Ich werde euch meine „einfachen“ vier Schritte dazu verraten:
- Schritt 1: Geregeltes Aufstehen und Schlafengehen – denn ich weiß, das hilft. Also heißt es nun wieder jeden Tag den Wecker stellen und diese gewonnene Zeit sinnvoller nutzen.
- Schritt 2: Lange Spaziergänge mit den Hunden – denn die Zeit habe ich ja und frische Luft sowie Bewegung tun gut.
- Schritt 3: Mehr Yoga - denn die Auswirkungen einer regelmäßigen Yoga- und Atempraxis sind bekanntlich immens. Auch wenn du jetzt vielleicht grinsen musstest, auch Yogalehrer lassen ihre eigene Praxis mal schleifen… Das wirkt sich natürlich auf unser körperliches und emotionales Wohlbefinden aber auch auf unseren Schlaf aus.
- Schritt 4: Kein Handy und Laptop am Abend – stattdessen schlag ich ein Buch auf.
Ja, hier geht es um Schlaf, aber eigentlich geht es um so viel mehr. Es geht darum, dass unser Schlaf nur ein weiterer Indikator ist, der uns zeigt, ob wir im Gleichgewicht sind oder nicht. Unser Körper ist ein so feines Instrument, das uns sehr schnell zeigt, wenn wir unsere Balance verloren haben. Wenn wir etwas machen, das uns nicht guttut.
Und schlussendlich geht es genau darum, hinzuhören und zu erkennen, aber dann auch etwas zu ändern. Uns selbst die Wertschätzung entgegen zu bringen, die wir oft ganz selbstverständlich den Menschen in unserer Nähe geben, aber uns selbst verwehren. Es ist Zeit, bei uns selbst anzufangen. Als ein Akt der Selbstliebe! Das ist oft harte Arbeit und erfordert immer wieder viel Mut, Ehrlichkeit und Durchhaltevermögen. Aber wie jede Arbeit an und mit uns selbst, gibt sie uns auch die Möglichkeit, zu wachsen. Über uns hinauszuwachsen. Und ist es nicht das, wonach wir streben?
Ich kann dir leider nicht sagen, was deine vier Schritte sind, denn dein Leben ist wahrscheinlich ganz anders als meines. Aber ich kann dich ermutigen in dich hineinzuhören und deine vier Schritte zu finden. Und zwar nicht morgen. Sondern heute. Jetzt! Wenn du etwas ernten willst, dann musst du zuerst die Samen säen. Und dann, dranbleiben! Mein Lehrer Max Strom sagt gerne, persönliches Wachstum ist wie Haare wachsen lassen. Von einem Tag auf den anderen sieht man zwar keine Veränderung, aber nach einem Jahr schaut es ganz anders aus.
Also, unterschätze niemals die Kraft der Zeit. Und vor allem nicht den ersten Schritt. Beides gemeinsam ist notwendig! Nicht nur für einen besseren Schlaf, sondern für ein zufriedeneres Leben. Für mehr Selbstliebe. Mehr Vertrauen in uns selbst. Und eines ist klar, die jetzige Zeit bietet einen mehr als fruchtbaren Boden dafür – also gehe jetzt deinen ersten Schritt!